Weil ihr natürlicher Lebensraum verloren geht, brauchen diese bunten Frühjahrsboten unsere Aufmerksamkeit und unseren Schutz! Viele der Arten sind selten geworden! Also bitte: nur fotografieren und nicht abpflücken!


Hintergrundinfos Geophyten

Lebensraum Auwald im Frühjahr

Was sind Frühlingsgeophyten?

Frühlingsgeophyten sind niedrigwüchsige Blumen, die als Zwiebeln oder Wurzel(knollen) den Winter überdauern. Im zeitigen Frühjahr - ab Ende Februar bis in den Mai hinein – blühen sie in den Farben weiß, gelb, blau, rot und violett. Oft treten sie in großen Beständen auf, so dass regelrechte Blütenteppiche entstehen. Die meisten von Ihnen verschwinden im Laufe des beginnenden Sommers wieder völlig. Bestenfalls bleiben ein paar wenige, unscheinbare Blätter übrig. Die Frühlingsgeophyten durchlaufen ihren Vegetationszyklus von der Blüte bis zur Samenreife innerhalb weniger Wochen. Der überwiegende Teil von ihnen wird von Bienen und Hummeln bestäubt, Ameisen verbreiten ihren Samen.

Warum machen die das?

Als Blume seinen Entwicklungszyklus in der kurzen Frühlingszeit zu durchlaufen, ist eine bewusste ökologische Strategie. In diesen wenigen Wochen sind die Sträucher und Bäume noch weitgehend kahl, die Gräser sind noch kurz. So fällt viel Licht und Wärme auf den Boden. Diese kurze Zeitspanne nutzen unsere Frühlingsgeophyten optimal. Sie können unter dem fehlenden Blätterdach des Waldes jede Menge Sonne tanken und intensiv Photosynthese betreiben, um genügend Reservestoffe in die Wurzel oder Zwiebelknolle einzulagern. Sobald die Gehölze ihre Blätter austreiben, schließt sich das Blätterdach und es fallen kaum mehr Sonnenstrahlen auf den Boden. Auch auf den Wiesen überwachsen die hohen Gräser unsere Frühlingsgeophyten. Denen schadet das jedoch nicht, sie haben bereits ausreichend Reservestoffe eingelagert und Samen gebildet. Die Frühlingsgeophyten beginnen jetzt zu welken und gehen in ihre Ruhephase über. Nur bei ein paar wenigen Arten bleiben die grünen Blätter auch über den Sommer sichtbar.